Was wäre eigentlich, wenn?

Viele „was wäre, wenn“ Fragen gehen uns täglich durch den Kopf. In Schule und Uni wird es uns beigebracht alles zu simulieren, und über Marktforschung zu validieren. Damit bloß „das Richtige“ gemacht wird.

Was wäre, wenn wir das nicht tun würden?

Keiner wäre da uns aus der Verantwortung für Entscheidungen zu nehmen? Niemand anderes dafür verantwortbar zu machen, dass entsprechende Zahlenmaterial auf dessen Grundlage die Strategie entschieden wurde falsch zusammen gestellt zu haben!

Die Innovationskraft und Kreativität müsste aus unseren eigenen Hirnen kommen, und wir müssten uns gegen „das klappt nie!“ oder „das braucht doch keiner“ Aussage durchsetzen.

Wir wären gezwungen eine eigene Meinung zu haben, und diese gegen Widrigkeiten durchzusetzen! Ein klein wenig Arschloch Kompetenz wäre hier und da von Nöten.

Also wirklich, das wäre potentiell echt anstrengend, nervenaufreibend, gefährlich und ohne jede Garantie auf Erfolg!

Sowas macht man doch nicht!

Sagen zumindest die meisten … Oder?

Blues and rythm

Ja, eigentlich heisst es andersrum. Aber das gilt für die Musiker untere uns, und jeder dere mich schon mal singen gehört hat, oder mich in die Nähe eines Instruments gelassen hat, nun ja, der weiss: zu dieser Gattung Mensch gehöre ich nicht.

Blues steht im allgemeinen ja aber für eine leicht melancholische, wenn nicht sogar depressive Stimmung, die in der Regel das Resultat negativer Erlebnisse sind. Entsprechend klingt dann auch die Musik, oder die Stimme eines bislang motivierten Gründers.
So waren auch für mich die letzten Wochen nicht nur anstrengend, sondern auch durch einige negative Erlebnisse geprägt. Geschäftlich musste ich hier und da Konsequenzen ziehen oder durchsetzen, die ich mir so nicht gewünscht habe. Aber auch privat gab es zwei Enttäuschungen auf menschlicher Ebene, nun ja, man lernt den Charakter von Menschen immer erst unter Druck wirklich kennen.
Um so wichtiger war für mich dann die Erkenntnis, das man immer selbst aus diesen Situationen rauskommen kann. Und der, aus meiner Sicht, frappierend einfache weg ist
Plan – Data – Rythm
Es gibt das in Abwandlungen auch als plan-do-check-act, so habe ich das mal von einem sehr respektablen Coach gelernt, aber je wenigere komplex, desto eher kann man sich neue Gewohnheiten antrainieren. By the way: Plan-Data-Rythm ist laut Verne Harnish von Gazelles auch eine Gewohnheit vom allseits bekannten Herrn Rockefeller gewesen. Mal schauen, wo es mich in Zukunft hinführt.
Bei mir sieht das dann so aus, das ich meine Aktivitäten stark zusammen gefasst habe, und auf möglichst wenige, dafür einhaltbare Routinen fokussiere.
Wöchentliche Routinen sind bei mir die
Aktivitäten und Ergbenisplanung mit Mitarbeitern (montags)
Die Abarbeitung der administrativen Dinge wie Fibu, Ablage etc. (freitags)
Die persönliche Wochenvor- und -rückschau (extreme GtDing) am Sonntag Abend
Täglich läuft das idealerweise dann
5:15 Uhr Wecker
Bis 6:30 Uhr Bewegung von Körper oder Geist (im Wechsel ganz gut 🙂
Bis 7:30 Uhr Frühstück mit der Familie
Bis 8:30 auf ins Büro, auf dem Beg Erledigungen (Post, Reinigung, Einkauf …)
Bis 18 Uhr in der Rege dann Büroarbeit, wobei ich mittlerweile durchaus eine bewusste
Mittagspause einlege.
Alles in allem super überschaubar. Vor allem die wöchentliche Routine mit meinen Mitarbeitern ist super. Danach ist zumindest mein Kopf frei für die operativen Aktivitäten die ich noch zu erledigen habe, andererseits weiss ich aber auch, dass der Rest der Arbeit nicht liegen bleibt 😉
Seit einer Woche geniesse ich dann auf der Rückfahrt nach Hause (aka Verlegung des Arbeitsplatzes ins Homeoffice) einen kleinen Spaziergang auf einer kleinen Anhöhe die für mich auf dem Heimweg liegt. Ich habe festgestellt, dass es gar nicht so übel ist sich die Füße zu vertreten. Weniger der (unglaublich) sportliche Aspekt reizt mich hier. Es is vielmehr ein kleines Ritual des Abschaltens.
Zum Abschalten und Runterkommen werde ich in den kommenden Wochen noch ein wenig experimentieren.
Die Ergebnisse werde ich Euch dann berichten. Nur so viel kann ich schon verraten: Die besten Sachen sind sehr einfach!
Kurzzeitig ging mir nochmal durch den Kopf in Anlehnung an Tim Ferris ein Buch oder Blog mit dem Titel the „4hBD“ -> the four hour business dad – zu schreiben. Was aber nicht heissen sollte, dass man in nur 4 Stunden pro Woche seine Vaterpflichten abrackert. Nein, vielmehr wäre mein Plan durch die maximale Reduktion an Arbeitszeit, bei gleichzeitiger Steigerung der Effektivität, einfach viel mehr, und dadurch auch entspanntere Zeit mit meiner Familie verbringen zu können.
Aber das Thema Buch lass ich jetzt erst mal stecken. Zuerst werde ich hoffentlich bis Ende des Jahres in Startupcomedy ein wenig Lebensluft einhauchen können. Die Zeit ist reif – Material habe ich genug!

Krumme Zehen und gerade Ansagen

Vor einigen Wochen habe ich mir nach dem Familienfrühstück in einem Anfall körperlicher Übermotivation einen kleinen Zeh an unsere Anrichte (Kommode) gebrochen! Zunächst hoffte ich noch auf eine Prellung oder das er ausgekugelt ist, aber das Röntgenbild sprach sehr schnell klare Worte! Fraktur

Die Zeit die ich beim Orthopäden verbrachte nutzte ich um ein wenig über die letzten Wochen zu sinnieren. März und April waren für mich persönlich geprägt von Gesellschafterkonferenzen, Kompromissfindungen und allerlei Entscheidungsoptionen.

Nun bin ich leider nicht der krasse Egomane der einfach danach entscheidet, was für ihn selber das Beste ist. Manchmal denke ich, dass diese Art von Menschen es wesentlich einfacher haben. Vielmehr ist es meine Absicht im besten Sinne eines Projektes oder der Firma zu entscheiden. Und da lag für mich der Hase im Pfeffer begraben, denn für mich persönlich hatte das den Effekt, dass ich schon im Vorfeld zu sehr in Kompromissen statt eigenen Standpunkten gedacht habe, und damit in der Entscheidungsfindung mit anderen immer bereits meinen Standpunkt verlassen hatte, und schwups waren viele Entscheidungen nicht mehr wirklich die meinen.

Unterm Strich kann das aber nicht befriedigend sein. Man schaut immer wieder zurück, und stellt fest: „Eigentlich habe ich doch recht gehabt, aber warum verflixt habe ich das nicht so umgesetzt?“.

Für mich selber habe ich daher die Konsequenz daraus gezogen zwar weiterhin im Vorfeld schon an alternative Optionen zu denken, aber diese in Entscheidungsfindungsprozessen nicht zu kommunizieren. Also vertrete ich in Zukunft erst mal fest meinen eigenen Standpunkt, und lasse dann „die anderen“ den ersten Schritt in einer Kompromissfindung machen. Das habe ich in meiner Arbeit mit der uncubator GmbH in den letzten Monaten umgesetzt, und die positive Erfahrung machen dürfen „es klappt ja ;-)“. Zumindest fühlt es sich nicht nur besser an, sondern bringt tatsächlich auch Ergebnisse!

Stay tuned, demnächst mehr zu diesem Thema!

Das Buch der Wahrheit

Oh je, jetzt wird er zum religiösen Fanatiker könntet Ihr bei diesem Titel sicher denken, oder?

Aber wer mich kennt, der weiß das mir Fanatismus – Ausnahme: Apple – mehr als fremd ist!

Vielleicht wäre: Zencover – das Buch der Wahrheit ein besserer Titel gewesen?

Sei’s drum, worum geht es?

Viele von Euch werden sicherlich den schon an anderer Stelle im Blog erwähnten Organisationsansatz GTD – Getting Things Done von David Allen kennen. Ich nutze diesen Ansatz jetzt schon seit einiger Zeit, und lasse mir dabei digital von Omnifocus (cool, weil auf Mac, iPhone und iPad immer synchron > keine Systemlücke, wichtig!) und analog eine r24-fach Zieharmonikamappe unter die Arme greifen.

Soweit ist das auch sehr hilfreich. Nur eine Problemstelle habe ich bisher noch gehabt: Meine Notizbücher!

Ein DIN A5 Moleskin oder ähnliches hat mich in den letzten Jahren immer irgendwie begleitet. Aber letzten Endes war das Notizbuch nachher immer ein unüberschaubarer Mix aus Todos, Konzepten, Texten, Zeichnungen, Skizzen, Schemata und so weiter. Mit der Folge, dass ich eigentlich auch gleich einen Ausreissblock hätte nutzen können.

Nun hat mein lieber Freund Christoph Magnussen, ein wahrhaft unglaublich disziplinierter Kerl mit einem Faibel für „Fokus“ ein Notizbuch entwickelt das sich an den Rockefeller Habits der 5 wichtigsten Aufgaben eines Tages orientiert, und dessen eigentlich sehr einfach gehaltenen Seiten lediglich einfache strukturlinien fur diese Einteilung bereithält: Das ZenCover – ehemals MagMag Notizbuch!

Dieses Notizbuch hat glaube ich 190 160 Seiten, und kostet wegen der kleinen Auflage sagenhafte 19 Euro! Teils aus Neugierde, teils aus Solidarität, habe ich diesen Betrag plus Versandkosten in der vorletzten Woche investiert.

Und verflixt noch mal, dieses Buch soll jetzt auch endlich ein mal mehr sein als ein schnöder Notizblock. Bis unter die Dusche hat mich dieser Gedanke verfolgt, und schwups, da ist es dann eben auch passiert > meine ganz persönliche Strategie für den ganz persönlichen Einsatz des Zencover:

Doppelte Fokus Buchhaltung mit Zencover
Doppelte Fokus Buchhaltung mit Zencover

Links seht ihr, wie ich mir das auf dem übrigens besten Notizbuch fur das iPad – Penultimate – nach dem Föhnen schnell notiert habe.

Zusammengefasst sehr simpel:

Grundsatz: das Zencover enthält die Wahrheit und wird jeden Tag am Abend aktualisiert.

Prinzip: doppelte Buchhaltung – je Doppelseite werden die für ein Quartal, Monat oder Woche wichtigsten fünf Aufgaben/Ziele auf der linken Doppelseite festgehalten. Entsprechend im. Nachgang auf der rechten Doppelseite das tatsächliche Ergebnis am Ende des Tages/Woche/Monat/Quartal.

Vor jedem Quartal bzw. Monat dient eine Doppelseite als jeweils vorgestellte Planung bzw. Nachhalte-Seite. Mal schauen, dafür finde ich bestimmt auch noch einen Marker, da man da ja immer mal wieder hin zurück muss. Vorerst müssen beschriftete Postits herhalten.

Der Fokus auf jeweils fünf Aufgaben/Ziele macht es hoffentlich pfleg- und nachhaltbar. Vor allem aber geht es einem schon nach kurzer Zeit so dermaßen gegen den Strich, wenn man eine so „kleine“ Anzahl von Aufgaben nicht auf die Reihe bekommt, das es unglaublich motivierend und selbstdisziplinierend wirkt.

Konsequenterweise wird in diesem Buch nichts mehr gekritzelt oder skizziert. Dafür habe ich mit Penultimate auf dem iPad eine wirklich geniale Lösung gefunden, die mit unglaublichen 0,79 Eurocent die wohl bestinvestierteste App des Jahres für mich sein wird. Es ist wie schreiben/malen auf Papier. Mit dem Vorteil direkt eine Seite oder ein ganzes Notizbuch auch per Email schicken zukönnen.

Aufgaben kommen dann gleich in Omnifocus (falls nur für mich) oder eben in die Groupware. Dank Multitasking auf dem iPad ist auch das jetzt jederzeit schnell erledigt.

Zumindest in der Theorie und den ersten Tagen der Anwendung eine umsetzbare und vor allem einfache Methode.

Fragt mich doch einfach mal in ein paar Wochen ab, wie es läuft 🙂